VoltH2 bekommt deutsche Förderung und baut dritten deutschen Produktionsstandort
Übergabe von 15 Millionen Euro für Wasserstoffmobilität im Ruhrgebiet im Beisein von König Willem-Alexander
Duisburg (D)/Bergen op Zoom (NL), 15. November 2023 - VoltH2 hat in Deutschland einen Zuschuss erhalten für die Errichtung von zwei Produktionsstandorten für grünen Wasserstoff erhalten. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gewährt dem niederländischen Wasserstoffunternehmen einen Zuschuss von 15 Millionen Euro im Rahmen des HyPerformer-Programms. VoltH2 baut mit den Fördermitteln zwei Elektrolyseure in Essen und Gelsenkirchen. Der grüne Wasserstoff wird die Mobilität in der Region umweltfreundlicher machen und wird für Busse und Lastwagen verwendet.
Um die CO2-Emissionen zu senken und so zu einer nachhaltigeren europäischen Industrie und Mobilität beizutragen, arbeitet VoltH2 an einem Netzwerk von grünen Wasserstoffanlagen in Europa. Bislang sind sechs Standorte mit einer potenziellen Produktionskapazität von über 500 MW im Gespräch. Zwei dieser Produktionsanlagen werden im deutschen Ruhrgebiet stehen, und zwar in Essen und Gelsenkirchen. Für diese beiden Standorte erhielt VoltH2 gestern Abend in Anwesenheit von König Willem-Alexander einen Zuschuss in Höhe von 15 Millionen Euro im Rahmen des HyPerformer-Programms.
Gesamte Wertschöpfungskette
Die Bundesregierung setzt voll auf grünen Wasserstoff als eine der Säulen einer klimaneutralen Energiepolitik. Sie arbeitet in HyPerformer-Regionen oder -Zonen, in denen alle Glieder der Wasserstoff-Wertschöpfungskette für den Verkehrssektor gebündelt sind: von der Produktion über die Speicherung, Verteilung und Betankungsinfrastruktur bis hin zu den Anwendungen, wie Busse, kommunale Nutzfahrzeuge, Lkw oder Pkw.
Die HyPerformer-Förderung richtet sich daher an regionale Projektkonsortien, die bereits detaillierte Konzepte für Wasserstofftechnologien entwickelt haben und diese nun in die Praxis umsetzen wollen. In der ersten HyLand-Phase wurden aus sechs Bewerbungen drei Gewinnerregionen ausgewählt. Im April 2023 wurde die Region Rhein-Ruhr, in der Essen und Gelsenkirchen liegen, als eine der drei Regionen zum Gewinner des HyPerformer II-Programms erklärt. Der Förderantrag von VoltH2 wurde von der Wasserstoff Metropole Ruhr (HyMR) eingereicht. Insgesamt erhält VoltH2 vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Klima und Energiewirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 15 Millionen Euro für den Ausbau seiner Anlagen in Essen und Gelsenkirchen. Gleichzeitig gewährt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Berlin weitere 15 Millionen Euro für Tankstellen und Elektrolyseanlagen bis zu 1 MW, die über die Region verteilt sind.
Klimahafen
Anfang des Jahres hatte VoltH2 bereits einen Standort in Essen angekündigt. Nun kommt mit Gelsenkirchen eine zweite Produktionsstätte im Ruhrgebiet hinzu. André Jurres, CEO von VoltH2: "Wir planen eine 10-MW-Anlage im Gelsenkirchener Klimahafen, der als Drehscheibe für Forschung und Entwicklung der grünen Wasserstofftechnologie fungiert. Darüber hinaus ist der Klimahafen aufgrund des hohen Lkw-Umschlags, der dort ansässigen Logistikunternehmen und der Anbindung an ein gut ausgebautes Autobahnnetz ein günstiger Standort für Wasserstofftankstellen. Sowohl in Essen als auch in Gelsenkirchen werden wir jährlich 800 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, der für Busse, Lkw und andere Formen des Güterverkehrs genutzt wird. Nach unserer derzeitigen Planung werden wir an beiden Standorten im Jahr 2026 die Produktion aufnehmen."
(Ende der Pressemeldung)
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Über HyPerfomer
Die ersten deutschen Wasserstoffnetze, -infrastrukturen und -projekte werden von der Bundesregierung in HyPerformer-Regionen zusammengefasst. Die HyPerformer-Förderung richtet sich daher an regionale Projektkonsortien, die bereits über detaillierte Konzepte zur Nutzung von Wasserstofftechnologien verfügen und diese nun einführen wollen. In der ersten Phase wurden aus sechs Bewerbungen drei Gewinnerregionen ausgewählt. Sie erhalten jeweils 20 Mio. € in Form von Investitionszuschüssen für die Umsetzung bestehender regionaler Konzepte. Mit den Zuschüssen sollen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Beschaffungsprojekte ausgeweitet und Investitionslücken geschlossen werden, um innovative Wasserstoffanwendungen zu realisieren. Das Projektvolumen der drei HyPerformer beträgt insgesamt 195 Millionen Euro.
Als Gewinner der ersten Runde in der Kategorie HyPerformer wurden die drei Regionen Landshut (mit den Landkreisen München und Ebersberg), Metropolregion Nord-West (Oldenburg und Umgebung) und Metropolregion Rhein-Neckar (um Mannheim und Heidelberg) ausgewählt.
Im April 2023 wurden drei neue Regionen in der Kategorie HyPerformer im Rahmen von HyLand II ausgezeichnet: H2Rügen-Stralsund, HyPerformer Rhein-Ruhr und TH2ECO_Mobility aus der Region Erfurt. Die neuen HyPerformer-Regionen erhalten jeweils bis zu 15 Millionen Euro in Form von Investitionszuschüssen für die Anschaffung von Wasserstoffanwendungen im Verkehrssektor zur Umsetzung der regionalen Wasserstoffkonzepte. Insgesamt ist ein Budget von 131 Millionen Euro vorgesehen. Das Konzept in den Regionen deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff im Verkehrssektor ab: von der Produktion über die Speicherung, Verteilung und Betankungsinfrastruktur bis hin zu den Anwendungen wie Busse, kommunale Nutzfahrzeuge, Lkw oder Pkw.
Über die HyPerformer-Region Rhein-Ruhr
Die HyPerformer Rhein-Ruhr-Region umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr und die Wasserstoffregion Düssel.Rhein.Wupper. Es ist ein dicht besiedeltes Gebiet mit mehr als sieben Millionen Einwohnern und einer sehr hohen Verkehrsdichte.
Die beteiligten Unternehmen in dieser Region sind: BP, Flughafen Düsseldorf, E.ON Hydrogen, H2 Mobility, Raiffeisen Gas, Stadtwerke Düsseldorf, Stadtwerke Wuppertal, VoltH2 und Air Liquide.
Die zu fördernden Investitionsprojekte basieren auf Voruntersuchungen von HyExperts Emscher-Lippe und der Stadt Essen sowie der Modellregion Wasserstoffmobilität NRW Düssel.Rhein.Wupper. Die Projekte sollen Wasserstoffbetankungsanlagen miteinander verbinden, damit der Schwerverkehr ohne Probleme und Umwege ausreichend versorgt werden kann.
Konkret sind Elektrolyseure und Tankstellen in Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Gelsenkirchen und Dorsten geplant. Das Projekt umfasst auch eine Wasserstofftankstelle am Düsseldorfer Flughafen für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und Flugzeuge sowie kleinere 1-MW-Elektrolyseure an den Müllverbrennungsanlagen in Düsseldorf und Wuppertal zur Versorgung der bestehenden Tankstellen mit grünem Wasserstoff. Wuppertal wird unter anderem Busse mit diesem Wasserstoff betreiben. VoltH2 stellt zwei Elektrolyseure mit je 10 MW zur Verfügung, deren Wasserstoff auch dem öffentlichen Nahverkehr und dem Schwerlastverkehr dienen wird.
Die vorgeschlagenen Tankstellen befinden sich an wichtigen Verkehrsknotenpunkten oder -clustern. Einige Tankstellen sind so angelegt, dass sie später an eine Pipeline angeschlossen werden können, was wiederum die Versorgung erleichtern wird. Außerdem wird es zwei mobile Tankstellen geben, um Verkehrsunternehmen und Flottenbetreiber zu ermutigen, eine Flotte wasserstoffbetriebener Fahrzeuge an variablen Standorten einzusetzen.
Der Ausbau des Netzes von Wasserstofftankstellen über die Gemeindegrenzen hinweg bietet den Unternehmen ausreichende Sicherheiten für den Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge. Gleichzeitig bietet die wachsende Zahl wasserstoffbetriebener Fahrzeuge einen Anreiz für Investoren, noch mehr Tankstellen zu errichten. Auf diese Weise unterstützt die HyPerformer-Förderung die Startphase und führt zu einem sich selbst verstärkenden Prozess. Die geförderten Tankstellen werden voraussichtlich ab dem Jahr 2024 errichtet.
Alle Projekte zielen darauf ab, den in der dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Region besonders intensiven Schwerlastverkehr klimafreundlich zu gestalten. Dies wird die auffallend hohen CO2-Emissionen in der Region erheblich reduzieren und damit einen relevanten Beitrag zur Erreichung der vorgegebenen Klimaziele leisten.
Das Projekt wird von mehr als 100 Verkehrsunternehmen, Wasserstoffnetzen, Forschungsinstituten und Kommunen unterstützt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 81 Mio. €, die mit 15 Mio. € (NIP 2) und 15 Mio. € (Land NRW) gefördert werden. Die Geschäftsstelle für das Projekt ist beim Regionalverband Ruhr im Rahmen der Initiative Wasserstoffmetropole Ruhr angesiedelt. Die Auswahl als HyPerformer-Region unterstreicht die Bedeutung des Ruhrgebiets als Modellregion für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft.